Mansoori zu Gast
96. Mitgliederversammlung des Kfz-Landesverbandes in Bad Orb
Wiesbaden, 04.11.2024. Am Donnerstag, 31. Oktober 2024, fand in Bad Orb die 96. Mitgliederversammlung des hessischen Kfz-Gewerbes statt. Besonderer Gast war Kaweh Mansoori, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlicher Raum in Hessen.
In seinem Bericht ging Michael Kraft ausführlich auf aktuelle Zahlen und Entwicklungen im Kfz-Gewerbe ein. Überbordende Regulatorik, die konjunkturelle Schwäche, hohe Preise und Zinsen sowie das gesunkene Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Ampel-Regierung drückten auf das Geschäftsklima. Kraft zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass das Autojahr 2024 insgesamt zu einem „zufriedenstellenden“ Ende gebracht werden könne. Kraft hob die gute Auslastung der Betriebe beim Servicegeschäft hervor. Ein immer älter werdender Fahrzeugbestand führte dazu, dass Autofahrer ihre Fahrzeuge länger behielten und lieber reparieren ließen. Individualmobilität hätte weiterhin eine sehr große Bedeutung, mit der Folge, dass für technikbegeisterte und am Fortschritt interessierte Menschen das Kraftfahrzeuggewerbe goldenen Boden hätte.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation zur Sicherung der AÜK im Kfz-Gewerbe hat sich Michael Kraft, der zugleich Schatzmeister und Mitglied im Präsidium des Zentralverbandes Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) und im Zentralverband des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK) ist, deutlich positioniert: „Wir sind Unionisten. Der hessische Landesverband steht für die Einheit von ZDK und ZVK. Eine Trennung mit jeweils eigenen Geschäftsstellen ist kontraproduktiv“ sagte Kraft, der hier Kreise am Werk sieht, die eigene Interessen verfolgen. Nur gemeinsam sei man stark genug, um die Interessen des Kraftfahrzeuggewerbes zu vertreten. Er informierte die Versammlung über die Pläne des Landesverbandes NRW, aus dem ZDK auszutreten. Kraft äußerte die Befürchtung, dass der Landesverband Bayern diesem Schritt folgen könnte.
Alexander Müller vom KTI Kraftfahrzeugtechnisches Institut und Karosseriewerkstätte aus Lohfelden, referierte zu Herausforderungen moderner Fahrassistenzsysteme (FAS). Aktuelle Informationen zum Thema Zulassungswesen in digitaler und analoger Form präsentierten Frank Buchenau und Jens Schaake von Premiumzulasser.de. Eine Prognose zur Entwicklung der Reparaturkosten und Restwerten bei den Elektroautos wagte Hendrik Pötter von der Deutschen Automobil Treuhand DAT.
Einen Höhepunkt der Tagung bot der Besuch von Staatsminister Kaweh Mansoori, der mit den Teilnehmenden nach seinem Vortrag unter der Überschrift „Bürokratieentlastung“ über die Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung, das Kfz-Zulassungswesen „i-Kfz“ und die Geldwäscheprävention gesprochen und seine Unterstützung signalisierte hat. Ein weiteres Thema war die Fachkräftesicherung, über deren hohe Priorität sind Kfz-Verband und Landesregierung einig sind.
Am Vorabend wurden Vorstandsmitglieder der Kfz-Innung Gelnhausen für ihr langjähriges Engagement geehrt. Mit der Silbernen Ehrennadel des Landesverbandes ausgezeichnet wurde Bernd Paczarkowski, der seit 2001 stellvertretender Obermeister und seit 2006 Obermeister der Innung ist. Für ihr langjähriges Engagement für das Kfz-Gewerbe wurden Michael Morkel und Andreas Dutiné mit der ZDK-Ehrennadel ausgezeichnet.
Über eine besondere Ehrung freute sich Klaus Zeller, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern, der sich nach 42 Jahren in den Ruhestand verabschiedet und vom Landesverband mit einer Urkunde für seine langjährigen Verdienste gewürdigt wurde.